Martina Hingis wird von Wahl zum Besten Sportler der letzten 70 Jahre verbannt
Olympische Spiele finden 2026 in Mailand statt – bitte wo?
Vor wenigen Stunden hat das internationale Olympische Komitee bekannt gegeben, wo im Jahr 2026 die olympischen Spiele stattfinden werden. Dass der Entscheid „Mailand“ beim einen oder anderen Sportfan etwas Stirnrunzeln auslösen könnte, ist verständlich.
Das hat das IOC-Council mit Ihrem Vorsitzenden Dr. Thomas Bach absolut perfekt entschieden. Mailand mit seiner imposanten Kulisse, bestehend aus den gigantisch in den Himmel ragenden Lichtmasten des in Bälde abgerissenen Fussballstadion Giuseppe-Meazza, dort wo wahrscheinlich die Anlaufspur der Sprungschanze hätte hingebastelt werden sollen, wird dank seiner Meereshöhe von 120 Metern und dank der Millionen des IOC’s sicherlich genügend Kunstschneekanonen einkaufen können, damit die Millionenstadt in der Lombardei im Schnee versinken wird. Und weiters bedenke man, dass man dank der helvetischen NEAT als Schweizer Sportfan in bloss 2 Stunden und 45 Minuten mitten im schneeüberfüllten Geschehen von Olympia 2026 sein kann.
Deshalb gebe ich nun schon mal vorsichtig die Warnung heraus, dass wir nicht sonderlich überrascht sein dürfen, wenn die Olympischen Sommerspiele 2028 beispielsweise nach La Paz in Kolumbien vergeben werden. Die im Jahre 1548 von Alonso de Mendoza gegründete Stadt liegt ja bloss auf 3’640 Meter über Meer. Zusammen mit Blutdoping und/oder anderen in der halb seidenen Unterwelt erworbenen Nahrungsergänzungsmittel werden dann die Weltrekorde wie die Schneeflocken aus den Schneekanonen von Mailand (von Himmel) fallen.
Wobei ganz ehrlich, das grösste Problem für die Planer von Mailand wird sein, dass sie die neu zu erbauenden Stadien bitte ja nicht zu nahe an die Wohn- oder Landwirtschaftszone bauen dürfen. Denn sonst könnte ja noch einer der „vielen“ Mailänder-Millionäre auf die Idee kommen, gegen das IOC zu klagen, was zur Folge hätte, dass die Olympischen Spiele verschoben werden müssten. Vielleicht aber klagt auch eine verrückte Sau oder eine durchgeknallte Kuh, dass sie wegen den Spielen in ihrem gewohnten Umfeld und Tagesrythmus unwiederbringlich gestört ist.
Und die Moral der Geschichte: Baue nie ein neues und vor allem teures Olympiastadtion in Mailland zu nahe an einen Bauernhof, respektive einen Agrarökomomiebetrieb – wir wollen ja formell korrekt bleiben!
#ioc #swissolympic #mailand #thomasbach #schweinezucht #meggen #telezueri
Die Schweiz unter dem Diktat der Europäischen Union?
Die Europäische Union verlangt von der Schweiz, dass wir uns bis Ende letzter Woche über das Rahmenabkommen hätten entscheiden müssen. So weit so gut der Wunsch aus Brüssel.
Lieber Herr Jean-Claude Junker,
Die Schweiz ist ein souveräner, demokratisch geführter und vor allem unabhängiger Staat, den man mit Respekt und Anstand behandelt. Wir tun das mit der Europäischen Union schliesslich auch. Wirtschaftlicher Handel hin oder her, Schengen/Dublin und alle anderen Verträge ebenso.
So lange Sie es nicht schaffen, dass Ihre Mitgliedstaaten ein verlässliches Ziel für den Umweltschutz bis 2050 formulieren können und dies nun „nur“ noch als Fussnote im momentan stattfindenden Gipfel von Brüssel auftaucht, dann mögen Sie sich doch bitte zuerst um die Probleme in Ihren eigenen Reihen kümmern.
Denn so lange es Ihnen als Kommissionspräsident der Europäischen Union nicht gelingt 28 von 28 Staaten zum momentan wichtigsten Thema auf Kurs zu bringen, dann bitte ich Sie höflich, unserer Schweiz kein Datum für einen Entscheid aufzuerlegen, so lange es Sie in den eigenen Reihen nicht einmal schaffen.
Es gibt da das schöne Sprichwort:
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht den ersten Stein werfen!
Brandkathastrophe in der Kathedrale Notre-Dame de Paris
Die verheerende Brandkathastrophe in der Kathedrale Notre-Dame de Paris vor zwei Monaten ist für viele Menschen noch allgegenwärtig.
Viele Menschen aus nah und fern haben die finanziellen Zusagen von 850 Millionen Euro für den Wiederaufbau von diversen reichen, französischen Familien und Firmen wohlwollend zur Kenntnis genommen. Das bis heute allerdings bloss 85 Millionen Euro einbezahlt worden sind, macht mich nachdenklich. Man könnte fast meinen, dass diese Zusagen unmittelbar nach der Kathastrophe nur dazu gedient haben, sich in den Mittelpukt der Berichterstattung zu drängen und mit entsprechender Nennung der Namen sich als Wohltäter aufzuspielen.
Viel tragischer hingegen finde ich jedoch, dass sich nun auch noch Nordrhein-Westfalen in diesem „erlauchten“ Kreis die internationale Aufmerksamkeit erhaschen versucht. Die ehemalige Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner wies darauf hin, dass im 19. Jahrhundert auch Pariser Bürger finanziell zur Vollendung des Kölner Doms beigetragen hätten. „So kann man das als sehr langfristige Wiedergutmachung interpretieren“, sagte sie. (Quelle NTV)
Andererseits hört und liest man immer wieder, dass in Nordthein-Westfalen Gelder in Millionenhöhe für Kitas, Schulen, Sportstätten und Freizeiteinrichtungen, aber auch für die Menschen, die dort leben, fehlt.
Auch Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), dankbarer Empfänger von tausenden von Euros pro Monat an Diäten vom „Deutschen Steuerzahler“, verteidigt dieses Vorhaben. Als Gegenargument fragt man sich: „Was würde eigentlich passieren, wenn dem Kölner Dom Vergleichbares erfährt?“
So weit, so schön – aber man sollte meiner Meinung nach nur anderen Menschen und Institutionen helfen, wenn es der eigenen Bevölkerung im Allgemeinen gut geht – oder?
Andererseits fragen sich nun viele zu Recht, was geht uns dieses Thema an? Eigentlich wahr, denn es betrifft uns in der Schweiz überhaupt nicht.
Und deshalb würde ich mich nicht wundern, wenn in naher Zukunft in Bundesbern die Frage nach einer Unterstützung für den Wiederaufbau der Kathedrale Notre-Dame de Paris diskutiert und mit grosser Mehrheit positiv verabschiedet werden würde.
Schliesslich haben wir in der Schweiz genügend Kindergärten, Schulen, Sportplätze und Freizeitanlagen, die einwandfrei funktionieren und auf aktuellem Stand der Anforderungen sind. Und auch der eigenen Bevölkerung aller Altersgruppen geht es wunderbar – niemand lebt am Existenzminimum oder gar in Armut und auch das gemeinschaftliche AHV-Konto ist prallgefüllt.
Die Schweiz ist ja schliesslich das reichste Land in Europa!
Und nein, die Schweiz ist keine eierlegende Wollmilchsau, die Länder unterstützen sollte, die über genügend eigene Finanzmittel verfügen – diese jedoch mit viel Unsinn und grobem Unfug ausgeben und somit die eigene Bevölkerung hinters Licht führen und betrügen.
Zankapfel Limmattalbahn
Seit September 2017 leidet das Limmattal – im Besonderen zwischen Zürich-Altstetten und Schlieren unter den immensen Bauarbeiten für die Limmattalbahn. Während das Zürcher Stimmvolk im November 2015 das Bahnprojekt mit 64,5% Ja-Stimmen angenommen hatte, lehnte der Bezirk Limmattal dieses jedoch mit 54% Nein-Stimmen ab. Ende September folgt nun die Abstimmung der Volksinitiative «Stoppt die Limmattalbahn – ab Schlieren». Ziel der Initianten ist, die 2. Etappe dieses Bauprojektes zu verhindern.
Als am 7. August 1847 die erste Eisenbahn der Schweiz zum ersten Mal von Zürich nach Baden fuhr und auch in Schlieren Halt machte, brach im Limmattal ein neues Zeitalter an. Zwischenzeitlich hat sich das Limmattal nicht nur Einwohnermässig extrem vergrössert, auch das Verkehrsangebot wurde deswegen stetig angepasst. Aktuell mit zwei S-Bahn-Linien im Viertelstundentakt und mit mehreren Vororts-Busverbindungen war das Limmattal im Grossen und Ganzen sehr gut erschlossen. Zugegeben, man kann jedes Angebot des öffentlichen Verkehrs immer optimieren. Ob allerdings die Limmattalbahn tatsächlich das Mass aller Dinge ist, bleibe mal dahingestellt.
Blicken wir doch zuerst einmal ein paar Jahre zurück. Die immer grösser werdende Dynamik im gesamten Limmattal brachte natürlich auch verkehrstechnisch zahlreiche Schwierigkeiten mit sich. Das Verkehrsaufkommen des motorisierten Verkehrs nahm stetig zu und führte auf den Strassen im gesamten Limmattal vor allem während der «Rushhour» zu erheblichen Behinderungen. Ein zusätzliches Handicap für die Verkehrssituation im Limmattal ist natürlich auch der Ausbau des Autobahnzubringers am Gubrist. Infolge des tagtäglichen Verkehrskollapses dort, suchen die Automobilisten verständlicherweise Ausweichrouten, die den Bezirk Dietikon überproportional belasten. Somit war die Politik auf kommunaler und kantonaler Ebene gefordert, zu handeln. Und weil flankierende Massnahmen alleine für den Strassenverkehr vor dem Stimmvolk wenig bis kaum Chancen auf einen Erfolg gehabt hätten, suchten die Volksvertreter eine Alternative und wurden mit dem Projekt «Limmattalbahn» fündig. In die Abstimmungsvorlage zur Limmattalbahn vom November 2015 wurden flankierende Verkehrsmassnahmen in Höhe von 136,5 Millionen Franken verpackt. In der Schwingersprache könnte man also getrost von einem «Schlungg» sprechen. Oder anders ausgedrückt, die Limmattalbahn schien vorerst das kleinere Übel zu sein, so lange der motorisierte Verkehr rollt.
Ob nun jedoch eine zusätzliche Bahn ausschliesslich von Ost nach West, sprich von Zürich-Altstetten bis geplant nach Killwangen der hohen Dichte an Verkehrsaufkommen genüge tut, bleibe mal offen. Den bislang führte die Buslinie 31 bis nach Schlieren und in der Rushhour sorgte die Buslinie 303 für zusätzliche Unterstützung ab der Station Farbhof. Was aber selbst die Limmattalbahn nicht erfüllen kann ist die sogenannte «Feinverteilung». Obwohl dies von Seiten der Politiker immer wieder propagiert wird, ist die Limmattalbahn definitiv kein Feinverteiler – im Gegenteil, sie ersetzt einfach die Buslinie 31, respektive die Linie 303. Unter Feinverteilung versteht man nämlich einen Zubringer von und zu einem direkten Verkehrsmittel, also beispielsweise eine Buslinie, die die Passagiere von und zu einem Bahnhof oder einem anderen direkt geführten Verkehrsmittel bringt. Und weshalb auf dem gleichen Trasse wie die Limmattalbahn nun auch noch die Tramlinie 2 «wieder» nach Schlieren fahren soll, stellt ein grosses Fragezeichen dar. Denn bis 1956 verkehrte bereits die Tramlinie 2 mit ihren damals modernen Leichtmetall-Grossraumwagen, ehe diese durch die Buslinie 31 abgelöst wurde.
Zurück zur Realität stellt sich nun die Frage, ob das 755 Millionen Franken Projekt von Zürich-Altstetten nach Killwangen tatsächlich den jetzigen Anforderungen und Ansprüchen gerecht wird. Geht es nach den Initianten «Stoppt die Limmattalbahn», eindeutig nicht. Dem gegenüber steht das Komitee «Nein zur halben Limmattalbahn», die nun in erster Linie an den Volkswillen vom November 2015 appellieren, was grundsätzlich auch richtig ist. Denn was einst demokratisch abgestimmt wurde, sollte auch so umgesetzt werden. Doch beim Wort «Demokratie» stellen sich dann doch einzelne Nackenhaare, denn gerade die Politik ist bis heute nicht in der Lage, zahlreiche Volksentscheide so umzusetzen, wie es der Souverän verlangt. Ganz unterschiedlich dafür ist auch das finanzielle Kräftemessen beider Lager. Während die Nein-Sager der Abbruch-Initiative im besten Fall über ein Budget von 300’000 Franken verfügen, hat das Ja-Lager höchstens 50’000 Franken zur Verfügung. Ein Kampf zwischen David und Goliath – im wahrsten Sinne des Wortes.
Jasmina Ritz als Kampagnenleiterin des Nein-Lagers sagt klar, dass eine halbe Bahn keinen Sinn machen würde und nur ein Scherbenhaufen übrigbleiben würde. Nun sei der gesunde Menschenverstand gefragt, fordert Jasmina Ritz die Stimmberechtigten des Kantons Zürich auf, am 23. September 2018 den Volksentscheid vom November 2015 nochmals zu bestätigen. Zuversichtlich diese Abstimmung dennoch zu gewinnen, zeigt sich Präsident Bernhard Schmidt vom Komitee «Stoppt die Limmattalbahn – ab Schlieren». Wichtig sei, so Schmidt weiter, dass die Botschaft des Bezirks Dietikon und dem ganzen Limmattal, welche dieses Bahnprojekt damals abgelehnt hätten, im ganzen Kanton Zürich hörbar werde. Denn alle nicht direkt betroffenen Bürger würden sich doch auch wehren, wenn bei Ihnen vor der Haustüre über ein ähnliches Projekt mittels Kantonsentscheids bestimmt würde.
Würde das Bauprojekt jetzt doch noch gestoppt werden, spricht Toni Brühlmann-Jecklin (ehemaliger Stadtpräsident Schlieren) an der Pressekonferenz im noblen Hotel St. Gotthard in Zürich von einer gigantischen Fehlplanung. Weshalb jedoch Schlieren näher an Zürich rücken soll, bloss weil auch das Tram 2 nach Schlieren fährt, ist nicht wirklich verständlich. Genauso wenig verständlich, dass die Medienorientierung vom 14. August 2018 in Zürich stattgefunden hat, obwohl es sich bei der Initiative um ein Projekt des Limmattals handelt. Und die rund zehn anwesenden Medienvertreter wären dafür sicherlich auch nach Schlieren oder Dietikon gefahren. SP-Kantonsrätin Rosmarie Joss gibt unumwunden zu, dass bei einem Sieg der Bahn-Verhinderer das Nein-Lager keinen Plan-B besässe. In der Folge müsste das Gesamtkonzept überprüft werden. Auch Dietikons ehemaliger Stadtpräsident Otto Müller hat sich dem Nein-Lager angeschlossen und sagt klar, dass die Limmattalbahn den Durchgangsverkehr zwischen Schlieren und Dietikon entlasten würde. Diese Initiative sei nur eine «Zwängerei». Zudem wäre der Kanton Zürich dann kein verlässlicher Partner mehr für den Kanton Aargau.
Das grösste Handicap für die Initiativführer stellt sich jedoch in der Tatsache, dass der Kanton Zürich über 192 Städte und Gemeinden verfügt. Und beim ersten Urnengang vom November 2015 mit dem Bezirk Dietikon höchstens 11 Städte und Gemeinden dagegen votierten. Initiativ-Präsident Schmidt ist überzeugt, dass die eigenen Argumente klar und nachvollziehbar seien. Schmidt und seine Mitstreiter verlangen die Selbstbestimmung des Bezirks Dietikon und fordern eine zukunftsorientierte Lösung des öffentlichen Verkehrs. Der öffentliche Nahverkehr werde zukünftig mittels nicht schienengebundenen Elektrofahrzeugen und digitaler Unterstützung, flexibel auf veränderte Bedürfnisse reagieren können. Daneben könnte der Kanton Zürich auch noch Einsparungen von 382 Millionen Franken in seinen Büchern notieren.
Ob und inwiefern die Limmattalbahn für die übrigen Verkehrsteilnehmer gefährlich wird und wie Bernhard Schmidt weiter ausführt auch eine Barriere in den Quartieren bilde, kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschliessend beantworten. Im direkten Vergleich mit der Glatttalbahn, einer praktisch identisch geführten Bahn müssen allerdings grosse Ausrufezeichen gesetzt werden. Seit der Inbetriebnahme im Dezember 2010 wurden bereits rund 70 Unfälle registriert, mehrere Personen starben. Der letzte tödliche Unfall ereignete sich im Juli 2017, als ein zwölfjähriges Mädchen auf dem Velo mit dem Tram zusammenstiess. In diesem Punkt werden sich die Wähler mit Sicherheit einig sein. Ein schienengebundenes Verkehrsmittel, welches zukünftig wieder in schwere Unfälle involviert sein könnte, braucht definitiv niemand. Weder das Limmattal, noch sonst eine Gegend im Kanton Zürich. Und im Vergleich mit der Glatttalbahn, welche mehrheitlich auf einem eigenen, verkehrsunabhängigen Trasse fährt, würde die Limmattalbahn zwischen Bahnhof Zürich-Altstetten und Schlieren in den einspurig geführten Strassenverkehr eingebettet. In der heutigen Hektik, die man im allgemeinen Verkehrsaufkommen immer wieder feststellen muss, bestimmt kein Vorteil.
Soziale Medien – Fluch oder Segen?
Na, haben Sie heute ihren Dopamin-Kick schon gehabt? Denn schon kurz nach dem ersten Augenaufschlag geht der Griff mittlerweile fast automatisch zum Smartphone oder zum Tablet, welches sinnigerweise neben dem Bett auf dem Nachttisch liegt. Denn dort wird es in den meisten Fällen abgelegt, als Folge der letzten Handlung vor dem Einschlafen. Schliesslich muss man wissen, was in den sozialen Netzwerken wie Facebook und Co. alles passiert ist, ehe man sich zur nächtlichen Ruhe bettet.
Schluss also mit Kuscheln oder ein paar netten Worten zu seinem Partner – das ist Schnee von gestern. So ist ein Grossteil der Menschen und Partnerschaften auf bestem Weg in die Einsamkeit und Isolation. Wieviele Verbindungen an dieser „Teufelsdroge“ elendiglich bereits zu Grunde gegangen sind, ist statistisch nicht erwiesen und auch eine noch so gut gemeinte Studie würde wohl kaum ein representatives Ergebnis an den Tag fördern, der man effektiv Glauben schenken kann. Denn wer würde schon ehrlich zugeben, dass unsinnige Posts einen höheren Stellenwert geniessen, als ein Partner, mit dem man auf emotionaler Ebene verbunden ist.
Weltweit gesehen sind 2,28 Milliarden Menschen – also fast einen Drittel der Erdenbürger in irgendeiner Form mit einem sozialen Medium verknüpft. Davon allein proklamiert Facebook ganz stolz, dass rund 677,5 Millionen Nutzer zu den „Jüngern“ eines gewissen Mark Zuckerberg gehören. In der Schweiz stösst Facebook bald einmal an die 4-Millionen-Grenze, also bald jeder Zweite, der in Helvetien lebt. Noch höher ist der Nutzeranteil in der Schweiz bei You Tube (ca. 5 Millionen) und bei Whatsup mit bald 6,5 Millionen Benutzern. Da verkommtTwitter mit etwas mehr als 800’000 Mitgliedern fast zum Mauerblümchendasein.
Das sind absolut alarmierende Zahlen, vor allem wenn man diese Anwendungsstudie von McSchindler aus dem Jahr 2017 etwas genauer betrachtet:
Die Menschheit lechzt also nach Dopamin – ein überwiegend erregend wirkender Neurotransmitter des zentralen Nervensystems. Gebildet wird es in Nervenendungen und im Nebennierenmark als Vorstufe von Noradrenalin. Oder im Volksmund auch Glückshormon genannt.
Denn ein Grossteil der Menschheit will ja glücklich sein und das um jeden Preis. Man muss also wissen, was in der grossen weiten Welt passiert, obschon nur die wenigsten Ereignisse zu Recht den Charakter „wissenswert“ oder „notwendig“ verdienen. Vielmehr ist es die Gier des Menschen, die sich in den vergangenen Jahren in ein Unermessliches gesteigert hat und heute fast mehr als weniger das Geschehen unseres Alltags beherrscht. Doch Glücklichkeit kann man beim besten Willen nicht mit permanenter Onlineaktivität erzwingen.
Eigentlich sollte man sich wieder einmal an frühere Zeiten erinnern, wo man zu Papier und Stift gegriffen hat und einer anderen Person einen Brief geschrieben hat und dann mit einer berechtigten Sehnsucht jeden Tag zum Briefkasten rannte, ob schon wieder ein Antwort eingetroffen ist. Oder man greift zu diesem mondänen Apparat – man nennt es auch heute noch Telefon – mit dem man einem anderen Menschen in akustischen Lauten etwas mitteilen kann. Oder der einfachste aller Wege, man verabredet sich und nutzt die Gelegenheit zum Dialog. Heute ist es meist nur noch ein „Pling“, „Kling“ oder sonstiges Signal, welches die Menschen in eine ungeahnte Hysterie und Nervosität verfallen lassen, weil sich eine neue Botschaft auf Whatsup oder einer anderen Plattform ankündigt hat. Es ist mittlerweile auch zu befürchten, dass durch die technische Unterstützung all dieser Geräte die Menschen das Schreiben nicht nur verlernen, sondern vergessen, dass mit dem geschriebenen Wort die damit transportierten Emotionen verloren gehen. So konnte man sich früher gut vorstellen, wenn das Gegenüber von seinen Erlebnissen berichtete und man so beim Lesen der Zeilen oder beim Zuhören gedanklich fast in dessen Realität eintauchen konnte.
Bedenklich ist auch die Entwicklung was und wie man in sozialen Netzwerken miteinander kommunziert. Die Hemmschwelle des Anstands hat sich dabei in vielen Fällen schon längst verabschiedet. Und die polizeilichen Arbeiten umfassen heute nicht mehr nur die Bearbeitung von Diebstahlsanzeigen, sondern je länger je mehr von Drohungen, Nötigungen und ganz allgemeinen Beleidigungen. Fakt ist, dass eine Person die in einem Netzwerk eine andere Person hetzt, verunglimpft oder diffamiert, dies im Moment des persönlichen Gegenüberstehens sich wahrscheinlich nicht getrauen würde. So bekommen die sozialen Medien leider je länger je mehr den schalen Nachgeschmack eines gewissen rechtsfreien Raumes. Und das darf auf keinen Fall Schule machen!
Glücklicherweise beherrschen Emojis und Likes meist gewaltfrei einen Grossteil des täglichen Lebens und man merkt gar nicht – und wenn dann sowieso viel zu spät, wie durch diese Anonymität das eigene Leben verkümmert. Kein Wunder also, wenn es mittlerweile Kliniken gibt, die krankgewordene Menschen infolge sozialem Onlinemissbrauchs wieder aufpäppeln dürfen und müssen. Das tägliche Leben von einem Grossteil der Menschen auf unserem Planeten verliert so die Attraktivität des eigenen Seins. Oder könnten Sie sich wirklich vorstellen, ab sofort für einen gewissen Zeitraum auf jegliche soziale Medien „bewusst“ zu verzichten? Bleiben Sie ehrlich zu sich selbst! Nur die wenigstens Menschen würden dem zustimmen und es auch erfolgreich durchziehen, ohne nach wenigen Tagen völlig desillusioniert auf der Couch eines Seelenklempners zu landen, weil man das Gefühl hat, man hätte etwas essentielles verpasst. Mit Nichten stimmt diese Annahme, viel mehr tut es gut, sich von Zeit zu Zeit für einen gewissen Zeitraum vom Druck der sozialen Medien zu befreien und zu verabschieden. Erst dann nimmt man einen Atemzug wieder viel bewusster wahr und sieht mit den Augen das tägliche Leben glasklar und spürt durch Berührungen diese einmalige Essenz des irdischen Daseins.
Viel Spass beim Geniessen…
Happy Birthday Schweiz…
Heute, am 1. August, feiert die Schweiz ihren 727. Geburtstag. Eigentlich ein stolzes Alter wenn man bedenkt, was dieses 41’285 km2 grosse Land in seiner Vergangenheit schon alles erlebt hat, erleben musste – und leider wohl in Zukunft noch wird erleben müssen. Ich neige bestimmt nicht zur Schwarzmalerei und doch sorge ich mich – nicht unbegründet, was die kommenden Jahre uns noch alles bescheren werden.
Mit stolzer Inbrunst wird heute wohl kaum einer „Trittst im Morgenrot daher“ singen, wenn man die Folgen des Klimawandels mit der momentanen Hitze- und Trockenperiode wirklich ernst nimmt. Und dieses Wetterphänomen, wo die Schweiz das letzte Mal im Jahre 2003 so arg darunter ächzte, wird sich in Zukunft wohl öfters wiederholen, als dass uns allen lieb ist. Und ja, dieses Problem ist hausgemacht – nicht von uns in der Schweiz allein, aber auch.
Mit meinen 55 Lenzen, die sich gerade vor wenigen Wochen einmal mehr jährten, habe ich viele Veränderungen hautnah miterleben dürfen, aber auch müssen. Und einige dieser sind mir – und gehen mir heute noch immer gewaltig gegen den Strich. Therorieerprobte Besserwisser mit ihren wohlklingenden Titeln von Hochschulen und ähnlichen Institutionen und Absolventen kostspieliger Weiterbildungsstätten, zwingen unserem Land so manchen Blödsinn auf, der sich später in der Praxis als völlig unnütz und absolut verzichtbar herausstellt. Vielmehr gilt dann bei diesen doch die Tatsache, man hat teures Geld verpulvert, um in seinem Curriculum Vitae eine weite, wertvolle Trophäe aufzulisten.
Vielmehr würde ich mir wünschen, dass all die Menschen in unserem Land, die sich dazu berufen fühlen unsere Heimat in irgendeiner Form zu lenken, ausschliesslich zukunftsorientiert denken. Nicht nur was heute gerade wichtig ist, sondern was Morgen essentiell und vor allem nötig sein wird? Also nicht kleinkarriertes Schemadenken, sondern Weitsicht und Sachverstand für die Zukunft unserer Nation. Und nein, nicht weil wir bloss ein „kleines“ Land sind, dass wir vor den grossen Nationen und deren Lenkern kuschen, sondern uns mit gutem Recht hinstellen und unsere Standpunkte vertreten – notfalls auch darauf beharren. Denn die Schweiz ist zu dem geworden, was sie heute ist, ohne irgendwelche fremde Mächte, die uns jetzt oftmals als kleine dumme Schuljungen hinstellen. In naher Zukunft wird mir der Stoff solcher Themen noch genügend Möglichkeiten bieten, ausführlich darüber zu schreiben.
Der diesjährige Geburtstag der Schweiz wird – vor allem im Bezirk Dietikon, eher zu einer Tristesse. Nebst dem generellen Feuerwerksverbot, werden auch dieses Jahr mehrheitlich lokale Politiker die 1. August-Reden halten. Einige jedoch nicht in der Stadt oder Gemeinde, wo sie politisch aktiv und gewählt worden sind. Die Frage nach dem „warum“ ist hier doch legitim. Denn der Begriff „Volksvertreter“, was ein kommunaler Politiker nun mal ist, sollte doch gerade an einem solchen Tag die Gelegenheit nutzen, mit seinen Wählern in Kontakt zu treten. Aber vielleicht sind es blauäugige Wahlversprechen, die sich nun – wie so oft und keine wirklich neue Tatsache, nicht in die Tat umsetzen lassen, was dazu führt, lieber vor „fremden“ Menschen zu sprechen, als vor denen, die letztenendes auch deren Gehalt finanzieren.
Der diesjährige 1. August mit einem generellen Feuer- und Feuerwerksverbot sollte uns allen in dieser beunruhigenden Trockenperiode zu denken geben, was letzten Endes wirklich dazu führte. Es ist in gewisser Weise unser aller Anspruch nach dem „Höher, Schneller, Weiter, Besser, Teurer“, für den wir nun alle abgestraft werden. Denn wir sollten eines nicht ausser Acht lassen, der Planet Erde ist nicht einfach nur eine Materie die mit sich machen lässt, was manch ein selbstherrlich, theorieerprobter Besserwisser so alles möchte. Und würden Sie sich pausenlos ins Gesicht schlagen lassen, ohne sich zu wehren? Ich würde es nicht tun.
Also übernehmen wir alle gemeinsam mehr Verantwortung für unser Zuhause und überlegen uns in Zukunft zwei Mal, was für jeden Einzelnen von uns nötig und notwendig ist.
Alles Gute zum Geburtstag, liebe Schweiz – denn ohne Dich schaffen wir es wirklich nicht.